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Kitzbühel

Klosterkirche Kitzbühel

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Verein unterstützt aktiv die Erhaltung des Klosters

Klostergarten im Herbst

Seit es Klöster gibt, haben langfristig nur jene überlebt, die von der Gemeinschaft der Mitmenschen und ihrer Region getragen wurden. Das galt und gilt auch für das seit über 300 Jahren bestehende Kloster in Kitzbühel als ein Stück Seele der Stadt und des Umlandes.

Als sich die Nordtiroler Kapuzinerprovinz entschloss, die kleiner gewordene Gemeinschaft in einigen Stützpunkten zusammenzuführen und die Seelsorgetätigkeit in Kitzbühel und Umgebung zu beenden, zeigte sich die Verbundenheit der Bevölkerung mit dem Kloster in einem entschiedenen Eintreten für die Erhaltung der Voraussetzungen für eine andere klösterliche Gemeinschaft und der vertrauten „Klosterkirche".

Diese gelebte Solidarität mit franziskanischem Gedankengut und die Notwendigkeit, es in Gesellschaft und Kirche lebendig zu erhalten, war sicher ausschlaggebend dafür, dass

der Weiterbestand des seit 1702 bestehenden einzigen Bettelordenklosters im Bezirk Kitzbühel ermöglicht wurde und Verkaufsabsichten aufgegeben werden mussten.

Im Jahre 2002 schlossen die Nordtiroler Kapuzinerprovinz (grundbücherlicher Alleineigentümer des denkmalgeschützten Klosterareals) und die Erzdiözese Salzburg einen Dienstbarkeitsvertrag.

Die von der Erzdiözese mit den Frati Francescani dell’ Immacolata geschlossene Nutzungsvereinbarung wurde 2006 gekündigt. Durch eine heuer folgende Kooperationsvereinbarung ist der Weiterbestand des Klosters (Vertragsdauer bis 18. März 2038) möglich. Partner dieser Vereinbarung sind die Kapuziner, die Erzdiözese, die Franziskaner und ein Verein zur Unterstützung der Erhaltung des Klosters in Kitzbühel.

Zur spirituellen und pastoralen Ausrichtung der Klostergemeinschaft hält die Vereinbarung fest: Die Frati Francescani bemühen sich durch ihre Brüdergemeinschaft sowie im Zusammenwirken mit dem Freundeskreis, der Pfarre von Kitzbühel, anderen Orden und der Erzdiözese Salzburg, das Kloster als einen Ort der franziskanischen Freude, Freiheit, Gastfreundschaft, Toleranz und Nächstenliebe zu gestalten und so die Tradition der Kapuziner weiter zu führen. Sie halten sich an die Dokumente des II. Vatikanischen Konzils sowie die nachkonziliaren Dokumente zur pastoralen Grundausbildung und Kandidatenaufnahme, respektieren die pastoralen Richtlinien, Grundsätze und Gepflogenheiten der Erzdiözese Salzburg und nehmen an deren Weiterbildungsangeboten teil. Sie gliedern sich in die Organisationsstruktur der Österreichischen Orden ein und nehmen an der Superiorenkonferenz teil.

Die Einbindung der Frati Francescani dell’ Immaculata in die Pastoral unserer Diözese und in die Struktur der Orden in Österreich stellt eine wesentliche Verbesserung gegenüber der ursprünglichen Nutzungsvereinbarung dar.

Mit einem zivilrechtlichen Verein soll nach den positiven Erfahrungen mit anderen „Freundeskreisen" der Rückhalt der Klostergemeinschaft in der Bevölkerung, in der Pfarre und in der Diözese gestärkt und auf eine breite Grundlage gestellt werden.

Der Verein ist eine neue Herausforderung für sozial und christlich denkende Laien. Er trägt zur Erhaltung des unter Denkmalschutz stehenden Klostergebäudes, der Kirche und des untrennbar damit verbundenen Klosterareals und zur Bereitstellung notwendiger materieller Dinge bei, bemüht sich aber auch um die lebendige Solidarität mit dem Gedankengut des Ordensgründers Franz von Assisi in Gesellschaft und Kirche.

Der behördlich angemeldete Verein wählte im Beisein der Brüdergemeinschaft der Franziskaner die Proponenten Elisabeth Pichler und Friedhelm Capellari an die Leitungsaufgaben. Pichler hat durch eine ungemein erfolgreiche Unterschriftenaktion den Nachweis für den Rückhalt der Bevölkerung geliefert, Capellari bemüht sich mit ihr seit Jahren um die Erhaltung der Seelsorge und das zu einem unverzichtbaren Stück Kitzbühel gewordene Kloster als Gegenpol zu ausschließlich materieller Vorstellungen.

Der Vereinsvorstand besteht nach einstimmiger Wahl aus Obmann Friedhelm Capellari, Obmannstellvertreterin Elisabeth Pichler (gleichzeitig Schriftführerin) und Kassier Johann Krimbacher.

Dem Beirat gehören an: Linde Harisch, Stefan Kohlhofer, Gundi Mayr, Andreas Obermoser (Klostermauring), Herbert Haderer und Johannes Gasteiger.

Der Jahresbeitrag für Mitglieder wurde mit Euro 10,- festgelegt. Der Verein hofft, dass viele Freunde des Klosters als Mitglieder beitreten und damit die Ziele fördern.

Der Verein konnte nach einem ersten Aufruf um Spenden bereits eine umfassende Reparatur des Glockentürmchens und die Sanierung des Läutwerks durchführen. Es warten viele große Aufgaben, die nur durch Spenden finanziert werden können

Die Stadtgemeinde hat durch Stadtratsbeschluss zugesichert, notwendig gewordene Bauaufgaben im Kloster zu unterstützen.

Die Kitzbüheler haben ihr Kloster seit den Anfängen tatkräftig unterstützt und seinen materiellen Bestand gesichert. Das möge auch weiterhin zum Wohle der Stadt und ihrer Bewohner so bleiben.

28.10.2008