Für den Maler Karli Monitzer ist die Landschaft und die Stadtansicht das Hauptanliegen, wobei nicht nur Kitzbühel und die Bergwelt der Umgebung als Vorwurf dienen, sondern auch Motive, die Monitzer bei seinen zahlreichen und anregenden Studienreisen entdeckt hat. Monitzer, der aus Waidring stammt, wo er 1932 geboren wurde, hat seine erste künstlerische Ausbildung 1954 bei Hilde Goldschmidt in Kitzbühel erhalten. Da sein Talent unbestreitbar überdurchschnittlich war, setzte er seine Studien an der Sommerakademie Oskar Kokoschka in Salzburg in den Jahren 1956 und 1957 fort.
Im Jahre 1962 besuchte er abermals die Salzburger Sommerakademie, wo er sich bei Slavi Soucek mit der Technik der Lithographie vertraut machte. Zahlreiche Studienreisen haben ihn in fast alle europäischen Länder und nach Amerika geführt. Seine Landschaftsansichten und Architekturen stellt er in den verschiedensten Techniken dar, in der Ölmalerei, in Aquarell und in der Lithographie. Karli Monitzer arbeitet direkt vor der Natur und übersetzt das geschaute Bild in eine künstlerische Form, die dem Motiv seine Erkennbarkeit beläßt. Er verfügt zudem über einen aus- gezeichneten Blick für motivliche Belange. Eine Tech- nik, die Monitzer besonders liegt und in der er am stärksten befähigt ist, seine Vorstellungen zu realisieren, ist das Aquarell. Das Unmittelbare und Lebendige dieser Technik ist ihm sehr gelegen und ermöglicht ihm, das Motiv in größter Ursprünglichkeit mitzuteilen. So werden seine Aquarelle zu anschaulichen Impressionen, ohne daß der Künstler jedoch in die Malweise des klassischen Impressionismus verfiele, denn wenn auch die visuelle Erscheinung des Vorwurfs eine wesentliche Rolle bei ihm spielt, so liegt doch eine Steigerung im Sinne des Expressionismus vor. Interessant ist, daß es Monitzer gelingt, die Malweise, so wie er sie in den Aquarellen übt, auch in die Ölmalerei zu übertragen. Viele seiner Ölbilder wirken vor allem durch das Lockere und Flüchtige des Farbauftrages. Auf solche Weise vermag er auch atmosphärische Stimmungen und die damit verbundenen reizvollen Farbphänomene niederzuschreiben.
Eine stärkere Verfestigung zeigt sich in seinen Lithographien, von denen besonders jene beachtenswert sind, die in New York entstanden. Vor dunklen Gründen erheben sich die Architekturen der Wolkenkratzer, wirken blockhaft und werden gleichsam zu abstrakten Elementen der Bildgestaltung.
Seine Arbeiten waren in Ausstellungen in Innsbruck, London und in den USA zu sehen. In Kitzbühel selbst hat Monitzer bereits im Jahre 1963 die Initiative ergriffen und im Juli jenes Jahres die "Kleine Galerie" im Museumskeller ins Leben gerufen. Dort hat er in der ersten Ausstellung die Arbeiten heimischer Künstler zur Schau gestellt. Daß diese mit so viel Idealismus und Opfern gegründete Galerie wieder geschlossen wurde, ist zu bedauern.
Quelle: Stadtbuch Band IV (Univ.-Prof. Dr. Heinz Mackowitz)