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Kitzbühel

Plahl Friedrich

Bild: Plahl KompositionFriedrich Plahl versteht es, sowohl jene Darstellungsweise, die sich nach der Natur orientiert, als auch jene, die ausschlieon ein und demselben Künstler verfolgt werden können, so wie etwa in der Dichtkunst Roman und Lyrik im Schaffen eines Künstlers vereint sein können. Wenn man aber weiß, wie sehr sich Friedrich Plahl in seinem abstrakten Werk auf eine prägnante und in ihrer Einfachheit unbestechliche Formulierung beschränkt, wenn man also die feinen Reize in einfachsten Formen erkannt hat, dann wird es nicht schwerfallen, auch in seinen gegenstandsbezogenen Werken das rein künstlerische Moment herauszulesen.

Friedrich Plahl wurde 1926 in Kitzbühel geboren und studierte an der Akademie der bildenden Künste in Wien bei den Professoren Boeckl und Pauser. Ein Stipendium des französischen Außenministeriums erlaubte ihm, seine Studien an der Acade‘mie des Beaux Arts und an der Acade‘mie de la Grande Chaumie‘re fortzusetzen und damit seinen künstlerischen Gesichtskreis zu erweitern. Eine Studienreise und zwei Jahre Aufenthalt in San Franzisko und in Arizona vermittelten ihm weitere künstlerische Impulse.
In seinen gegenstandsbezogenen Arbeiten steht die Landschaft im Vordergrund, die er vor der Natur skizziert und im Atelier in Öl übersetzt. Seine Landschaftsaquarelle sind jedoch vielfach unmittelbar im Freien entstanden. Die Landschaft selbst wird durch Plahl auf prägnante Formen und Farben reduziert, so daß man durch die eigenwertigen Elemente, aus denen diese Bilder und Blätter aufgebaut sind, auch etwas vom Wesen der abstrakten Malerei herausspüren kann. Und darin liegt die Stärke von Plahls Landschaftsgestaltung: das Motiv bleibt erkennbar trotz einer Formulierung, weiche auf die Autonomie des Werkes abzielt.

Auch in seinen Aktzeichnungen ist die Form und die Kontur auf das Wesentliche reduziert und mit sparsamsten Mitteln alles zum Ausdruck gebracht, was ausgesagt werden soll. Plahls Zeichnungen verraten, daß er mit dieser Technik vertraut ist und sie voll beherrscht. In seinen abstrakten Arbeiten ist der Künstler völlig unabhängig vom Natureindruck. Hier kommt es ihm lediglich darauf an, Farben und Formen zueinander in Beziehungen zu setzen, wobei neben den ausgesprochen statisch wirkenden Arbeiten auch solche stehen, in denen eine gewisse Bewegung ausgedrückt wird. Bei den letztgenannten vermag der Betrachter gleichsam mit dem Auge die von der Hand des Künstlers tatsächlich beim Schaffensprozeß vollführte Bewegung nachzuvollziehen.

Friedrich Plahl hat seine Arbeiten in St. Johann, in Kitzbühel und in Innsbruck ausgestellt. Er war 1970 an der Sommerakademie in Salzburg als Assistent tätig, und als öffentlichen Auftrag hat er im Jahre 1969 im Pausenraum der Hauptschule von Kitzbühel eine Wandfläche mit dem Thema "Kinder in Bewegung" gestaltet.

Quelle: Stadtbuch Band IV (Univ.-Prof. Dr. Heinz Mackowitz)